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SONNE und MOND - Männliche und weibliche Ur-Energien, Yin und Yang

Nach der Weisheitslehre des Tierkreises entsprechen die beiden Pole männlich/ weiblich den Planeten Sonne und dem Mond. Sonne und Mond nehmen in der astrologischen Deutung eine Sonderstellung ein. Sie werden auch 'Die großen Lichter am Himmel' genannt. Im engeren astronomischen Sinne sind Sonne und Mond eigentlich keine Planeten. Die Sonne, unser Zentralgestirn, der Mittelpunkt unseres Sonnensystems, zählt zu den Fixsternen, und der Mond ist der Trabant unserer Erde, er umkreist die Erde im Zeitraum von circa 29 Tagen.

Die unterschiedliche Größe von Sonne und Mond spielt interessanterweise keine Rolle in der subjektiven Wahrnehmung. Hier haben wir ein Beispiel für die wunderbare Ordnung im Kosmos: Der gewaltige Unterschied in der Größe und dem Umfang dieser beiden Himmelskörper ist perfekt abgestimmt auf die total unterschiedlich große Entfernung zur Erde, mit dem Ergebnis, dass das Netzhautbild des Lichtes von Sonne und Mond ganz gleich groß ist für den Betrachter des Himmels auf dem Standort Erde: es umfasst einen halben Grad.

Dies entspricht auch meiner Beobachtung, dass Sonne und Mond bei der Deutung eines Geburtshoroskop ganz genau gleich stark zu gewichten sind und dass sie zusammen mit dem Aszendenten, dem aufsteigenden Zeichen am Osthimmel, als die drei wichtigsten Horoskopfaktoren zu betrachten sind.

Auch dass Sonne und Mond uns größer er- scheinen bei Auf - und Untergang, wenn etwa die Sonne oder der Mond glutrot am Horizont aufsteigen oder versinken, hat seine Berechtigung, denn in dieser Position am Horizont, was dem Aszendenten beziehungsweise dem Deszendenten entspricht, üben sie auch bei der Geburt eines Menschen tatsächlich eine größere Wirkung aus auf den Geborenen, und zwar lebenslang.

Die Sonne steht auf der höchsten Ebene für Gott- Vater, das schöpferische, lebenspendende Prinzip. Dementsprechend wurde in früheren Kulturen die Sonne angebetet als der Gott des Lebens. ( Osiris, Zeus, Tyr u.a.)

Alle sichtbare Schöpfung bezieht seine Lebensenergie von der Kraft der Sonne.

Der Mond dagegen repräsentiert das Ur- Weibliche, unsere Göttliche Mutter, das lebentragende, das lebennährende, das lebenerhaltende und das lebenbeschützende Prinzip.

Auch zeigt der Mond die weiblichen Urenergien: Fruchtbarkeit, Nähren, Güte, Wärme, Geborgenheit, Gnade, das Empfangende, das Bewahrende.

Die Mondstellung zeigt unser Gemüt, unsere gefühlsmäßige Beeindruckbarkeit, unser passives Empfinden, die Art und Weise, wie wir Annehmen und Aufnehmen können, also das weiblich- rezeptive Prinzip in jedem Menschen, unabhängig von der Frage, ob es sich um einen männlichen oder weiblichen Körper handelt.

Der Mond wurde in früheren Kulturen angebetet als der Gott der Fruchtbarkeit, der nicht nur den weiblichen Zyklus bestimmt und der Einfluss hat auf die Qualität der Ernte durch den richtigen Zeitpunkt für die Saat, das Pflanzen und die Ernte, sondern auch weil er über das Wasser herrscht, das Wasser in jeder Form, in allen Lebewesen, nicht nur über Ebbe und Flut, sondern auch über die Flüssigkeit in jeder lebenden Zelle. In einem menschlichen Körper gibt es etwa 80 Milliarden Zellen.

Das Männliche ist energiegebend, man nennt es auch elektrisierende Energie, das Weibliche ist energienehmend, auch genannt magnetische Energie.

Die Sonne steht für den Tag, das Licht, das Tagesbewusstsein, der Mond steht für die Nacht, das Dunkle, das Unbewusste.

Die Sonne macht durch ihre Position im Geburtshoroskop auch Aussagen über den Vater des Geborenen, so wie er subjektiv erlebt wurde, im positiven Fall über Stärke, liebevolle Strenge, Führungskraft, Leitbild und Autorität.

Wie alle Planeten sind auch Sonne und Mond materialisierter Geist, Wirkungssphären geistiger Wesenheiten, organische Aufbaukräfte unseres Sonnensystems, von denen wir nicht nur beeinflusst werden, sondern aus denen auch jeder einzelne von uns zusammengesetzt ist, die auch in jedem von uns wirken, und zwar auf allen Ebenen: Körper, Geist und Seele. Insofern haben wir Anteil an allem, was in diesem Sonnensystem existiert

Im Geburtshoroskop zeigt die Position von Sonne und Mond an, auf welche Art und Weise wir teilhaben an diesen Urkräften des Männlichen und des Weiblichen, an diesen Archetypen der Seele, die in jedem von uns lebendig sind. Die Sonnenstellung im Horoskop zeigt an, wie wir rational und aktiv auf die Welt zugehen, wie wir uns in dieser Inkarnation verwirklichen.

Männliche und weibliche Wesensanteile zweigen sich weiter auf in Erde und Wasser ( weiblich) und in Feuer und Luft (männlich).Auch gibt unser Sonnenzeichen die Färbung an, die unsere Selbstverwirklichung hat: unser Temperament, unser Wesen, so wie es sich ausdrückt durch entweder mehr plusgepolte, männliche Energien - Feuer und Luft -, und damit also stärker extravertiert , oder durch stärker minusgepolte, weibliche Energien - Erde und Wasser – und damit eher introvertiert.

Schwingung lautet das Zauberwort des Wassermann- Zeitalters: alles, was existiert, hat eine andere Schwingungsform.

( So ist es auch möglich, mit dem Federpendel festzustellen, dass bei jedem lebenden Menschen, bei Sonnenauf- und bei Sonnenuntergang plus- und minusgepolte Energie umgedreht wird, und zwar für jeweils die eine Hälfte des Körpers, die obere und die untere Körperhälfte werden im Wechsel von 12 Stunden entweder minusgepolter Energie ( magnetische Kräfte) oder plusgepolter Energie (elektrische Energie) ausgesetzt. Dies zeigt auch, wie stark der Organismus des Menschen mit dem natürlichen Wechsel von Helligkeit und Dunkelheit in vollkommener Übereinstimmung steht.)

Natürlich besteht auch unser physischer Körper aus diesen vier Elementen.

Rudolf Steiner spricht davon, dass die vier Elemente über die Menschheit ausgegossen sind. Dies beinhaltet natürlich die Tatsache, dass männliche und weibliche Wesensanteile in jedem von uns wirksam sind und nicht an die Geschlechtszugehörigkeit gebunden sind.

Daraus folgt logischerweise auch, dass die Hälfte aller Männer mehr weibliche Energien als männliche Energien in sich tragen und dass 50 % der Frauen stärkere männliche Eigenschaften aufweisen als weibliche.

Würde die Konsequenz dieser Tatsache im sozialen Leben berücksichtigt, so würde dies eine gigantische Revolution im gesellschaftlichen Leben bei vielen Kulturen hervorrufen.

Es versteht sich von selbst, dass jeder Mensch stets alle vier Temperamente in sich vereinigt. Meistens tritt aber eines davon stärker in den Vordergrund. Dieses stärkere Hervortreten ist aus dem Geburtsbild aufgrund der Planetenverteilung erkennbar, wobei außer der Sonne und dem Mond auch alle anderen Planeten wirken.

Die persönlichen Planeten wirken dabei am stärksten. Diese sind: Sonne (Feuer) , Mond (Wasser) , Merkur (Luft - als Herrscher in den Zwillingen und Erde - als Herrscher in der Jungfrau ) und Venus (Erde - als Herrscher im Stier und Luft - als Herrscher in der Waage) und Mars ( Feuer - als Herrscher im Mars und im Skorpion).

Die beiden Planeten Jupiter (Feuer) und Saturn (Erde) bilden den Übergang zu den kollektiven Planeten und wirken etwas schwächer als die persönlichen Planeten.

Die drei transsaturnischen Planeten Uranus (Luft), Neptun (Wasser), und Pluto (Feuer und Wasser) dagegen haben eher eine starke kollektive Wirkung und prägen die Ausrichtung männlich- weiblich nur sehr schwach.

Zu den transsaturnischen Planeten zähle ich auch noch den erst 1977 entdeckten Kleinplaneten Chiron, dessen Zuordnung unter Astrologen noch nicht ganz geklärt ist. Wahrscheinlich ist er aber der Herrscher sowohl in der Jungfrau als auch im Zeichen Schütze und muss daher den Elementen Erde und Feuer zugeordnet werden. ( Siehe mein Text über Chiron! )

Zusätzlich spielen noch die Hauptachsen Aszendent und Medium Coeli eine wichtige Rolle für die Ausprägung unseres Temperaments.

Geht ein Mensch etwa – egal ob die Seele in einem weiblichen oder in einem männlichen Körper wohnt - deutlich widderhaft feurig auf die Welt zu, so zeigt er Mut, hat klare Ziele, die er direkt anstrebt, er empfindet viel Freude und Begeisterung und möchte seine Mitmenschen zu ebensolcher Freude und Begeisterungsfähigkeit anregen, wohingegen für einen stierbetonten erdigen Menschen das Bewahren und Erhalten von Werten ein zentrales Anliegen in seinem Leben ist, auch ein ausgeprägtes Sicherheitsdenken und Sicherheitsfühlen zeichnet die Stiernatur aus und ebenso ein betont sinnliches Empfinden und Erleben. Geschmack, Geruch, Berührungsreize und der Bezug zur Natur spielen beim stierbetonten Menschen eine wichtige Rolle. Geht der Mensch jedoch waagehaft luftig auf die Welt zu, so spielen harmonische menschliche Kontakte für ihn eine große Rolle, auch zeichnet er sich durch einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn aus und durch das Bestreben, in seinem Umfeld Harmonie zu schaffen, auch liebt er im allgemeinen Musik und Tanz, dieser Mensch kann sich aber nicht so gut durchsetzen wie der widderbetonte Mensch. Der wasserbetonte Mensch dagegen, zum Beispiel der Krebs, geht gefühlvoll auf die Welt zu und beschäftigt sich meist auch mit Vergangenem, mit seinen Wurzeln und häufig auch mit der Bedeutung der Familie und des Volkes, dem er angehört.

Die Aspekte zu Sonne und Mond, die unser Geburtshoroskop aufweist, zeigen an, wie wir diese Urenergien leben können bzw. durch herausfordernde Spannungsaspekte zu Sonne und Mond werden die Probleme aufgezeigt, die wir eventuell damit haben, diese Qualitäten zu leben und umzusetzen.

Jedes Mal, wenn sich Sonne und Mond 'treffen', wenn wir also Neumond haben, beginnt etwas Neues. Dieser Moment ist vergleichbar dem Zustand nach dem Ausatmen, bevor neue Energie in unsere Lungen einströmt. Die Energie ist ganz unten, jedoch bereit für das Neue, für einen neuen Zyklus. So kennzeichnet jeder Neumond einen Neubeginn.

Für die astrologische Deutung bedeutsam ist die Tatsache, dass in jedem Neumond keimhaft angelegt ist, was sich in den zwei Wochen vor und nach dem Neumond ereignen wird, und zwar im Neumond -Ereignishoroskop.

Bei Vollmond steht der Mond in Opposition zur Sonne . ( Siehe mein Text über Finsternisse! Die Deutung von Himmelsphänomenen wie Neumond und Vollmond beziehungsweise von Sonnen- und Mondfinsternissen gehören zu meinen Arbeitsschwerpunkten, zu denen ich viel Material gesammelt habe.)

So wie die Seele frei ist von den Begrenzungen durch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Rasse, Kultur, zu einer ethnischen Gruppe oder Religion, so ist sie selbstverständlich auch frei von den Begrenzungen des Geschlechts. Sie wählt sich für die jeweilige Inkarnation das Geschlecht, die Eltern, die Rassezugehörigkeit, die ideelle und spirituelle, religiöse Ausrichtung, das gesamte soziale Umfeld usw. eben das, was die bestmöglichen Lernerfahrungen für die anstehende Seelenentwicklung bietet, den kürzesten und direktesten Weg um aufzusteigen.





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